Presseartikel
Wir möchten uns herzlich bei der Offenbach Post und insbesondere bei Herrn Moritz Kegler für das freundliche und schöne Interview bedanken, das uns ermöglicht hat, unsere Geschichte und unser Konzept einem breiten Publikum vorzustellen.
Zwei junge Bestatter aus Langen wollen trauernde Angehörige auch über die Beerdigung hinaus unterstützen. Sie helfen den Hinterbliebenen.
Langen – Es ist eine Jobanzeige, an der Philipp Abbo hängen bleibt. „Fahrer für Särge gesucht“ steht darauf, und als Berufsanfänger denkt er sich: „Das ist doch mal etwas anderes. Ich probiere es einfach aus.“ Die Bewerbung klappt und im Nu arbeitet er als Bestatter in einem Rüsselsheimer Betrieb. Zur selben Zeit erlebt Ediz Köse seine ersten Berufsjahre in der Verwaltungs- und Immobilienbranche.
Gleichzeitig pflegt er zusammen mit seiner Mutter ein Ehepaar aus Langen, der Mann stirbt kurz darauf. Angehörige gibt es nicht, also sieht sich Köse in der Rolle, die Beerdigung zu organisieren. „Ich war erst mal völlig überfordert und wusste gar nicht, wo ich anfangen soll. Mit diesem Thema beschäftigt man sich ja sonst überhaupt nicht“, erzählt er. Also sucht er sich Rat bei seinem langjährigen Freund Philipp Abbo, mit dessen Tipps die Trauerfeier gestemmt werden kann.
„Das Leben des Verstorbenen feiern“ – Junge Männer aus Langen sind Bestatter
Kurze Zeit später stirbt Abbos Großmutter. Und auch hier sind es die zwei jungen Männer, die die gesamte Beerdigung planen. Abbo erinnert sich: „Da habe ich erstmals gemerkt, wie viele Dinge nach dem Sterben noch anstehen. Die Wohnung muss entrümpelt und tausend Formalitäten erledigt werden.“ Die Geschehnisse gehen nicht spurlos an den beiden vorbei. Immer wieder unterhalten sie sich über den Tod und die Sorgen von Hinterbliebenen.
Besonders die Atmosphäre während der Trauerfeiern macht ihnen zu schaffen: „In Deutschland ist dabei immer eine sehr düstere Stimmung, alle sind in Schwarz gekleidet und es wird viel geweint. Dabei sollte man doch eigentlich viel mehr auf die schönen Erinnerungen zurückblicken und das Leben der Verstorbenen feiern“, meint Abbo. Köse berichtet: „In anderen Kulturen sind die Menschen am Grab ausgesprochen fröhlich.“ In Deutschland sei der Tod ein großes Tabuthema.
Junge Bestatter aus Langen kümmern sich auch um digitalen Nachlass
Aus den Schicksalsschlägen im Bekanntenkreis und allerlei Gesprächen miteinander identifizieren die zwei Langener immer mehr Aspekte, die sie im hiesigen Bestattungswesen verändern möchten. „Normalerweise endet die Betreuung durch Bestatter mit der Trauerfeier, dabei geht die Arbeit für die Angehörigen anschließend erst richtig los“, so Abbo.
Also kommt das junge Team – Philipp Abbo mit 24 und Ediz Köse mit 25 Jahren – zu dem Schluss, ihre Anliegen selbst anzupacken und ein eigenes Bestattungsunternehmen zu gründen. Mit Abbos Erfahrung als Bestatter und Köses Einblicken in die Bau- und Immobilienbranche seien die besten Voraussetzungen erfüllt, um die Beerdigungen mit einem ganz anderen Konzept anzugehen. „Wir möchten die Angehörigen viel breiter unterstützen, sodass sie Zeit zum Trauern haben und wir uns um alles andere kümmern“, erklärt Köse.
Gerade die Arbeit mit dem Verkauf eines viel zu großen Hauses für eine Witwe oder der Vermittlung in ein Pflegeheim, aber auch der Entrümpelung und Sanierung einer Wohnung oder Abmeldung von Versicherungen werde immer wieder unterschätzt. „In der heutigen Zeit ist auch der Umgang mit dem digitalen Nachlass, die Abmeldung von sozialen Medien oder anderen Internetplattformen, immer wieder ein Punkt, an den gar nicht gedacht wird“, beschreibt Abbo.
„Energie und Potenzial“ – Mitte-20-Jährige aus Langen haben Bestattungsunternehmen
Das Duo gründet also, bedingt durch formale und gesetzliche Vorgaben, in Langen drei Unternehmen: Die PEDT Bestattungen, PEDT Immobilien und PEDT Bau, die allesamt in der PEDT Company zusammengefasst sind, und möchte so das Bestattungswesen revolutionieren. Philipp Abbo erklärt: „Durch diese Aufteilung ist es möglich, unser Konzept mit einem so breiten Leistungsspektrum anzubieten, aber auch Teile der Leistungen für andere Bestatter zu übernehmen.“
Nun stehen Abbo und Köse am Beginn ihrer Laufbahn und berichten von Begegnungen mit Angehörigen und Interessierten: „Für viele ist es erst einmal komisch, dass zwei Mitte-20-Jährige eine Beerdigung organisieren wollen. Aber dann sehen viele eher die Energie und das Potenzial für neuen Schwung.“ Vor älteren Menschen hätten sie ohnehin besonderen Respekt, betont Köse: „Unsere Motivation ist, dass der letzte Abschied immer der Schönste sein sollte.“ (Moritz Kegler)